Besuch

Von der Neugierde getrieben kamen gestern ein paar junge Freunde aus der Nachbarschaft mit ihren Mädels zu Besuch. Es war sehr sympathisch zu spüren, wie sie gegen ihre eigene Scheu ankämpften, weil Ihr Interesse einfach größer war. Zu zwei von den Jungs, die ich auf Mitte 20 schätze, hab ich seit Jahren schon einen guten Draht und ich hab mit einem kurz zuvor schon ziemlich frech rumgewitzelt. 🙂 Dort hielt ich an, weil sie im Schritttempo unterwegs waren und die Freundin neben dem Roller her lief. Er sagte mir, dass sie Angst hätte bei ihm mitzufahren. Es rutschte mir einfach spontan raus, dass es kein Wunder wäre, so wie er fährt. Lautes Lachen, ein high five und die Freude auf meiner Seite, dass ich endlich mal spontan einen raushauen kann!  😀
Bis auf meinen Freund Giovanni ist das ja eine große Familie und inzwischen versicherten mir alle drei Generationen, dass sie immer auf mich und meinen Wohnwagen aufpassen werden. Sie erzählten mir interessante Dinge… Wow, ist das eine kleine Welt!
Jetzt fühle ich mich diesbezüglich genauso wohl wie zuhause!
So kamen also, die hübschen Chickas voraus, alle mit großen Augen ins Vorzelt und in den Wohnwagen. Ein Mädel beugte sich gleich, um ins Didge rein zu schauen und grinste mich mit fragendem Blick an. Sie haben allesamt noch nie ein Didge, geschweige eine Sitar gesehen. Also trötete ich gleich mal ein Solo auf dem Yidaki runter, damit das mal geklärt ist. 🙂 Die Reaktionen waren sehr sehr herzig! Zutiefst bewegt! Dann führte ich ein paar Variationsmöglichkeiten auf der Maschine vor. Die Mädels lachten, die Jungs schauten mich nur noch mit großen Augen an. Mein direkter Nachbar kann sogar etwas Englisch, was mir noch gar nicht bewusst war. Wir witzelten draussen noch eine ganze Weile rum und die Stimmung war so angenehm als würde man gemeinsam um ein Feuer sitzen. Jetzt können sie erst mal in aller Ruhe unsere letzte Didge-CD anhören und beim nächsten Konzert hab ich vielleicht einen ganz neuen Fanclub.
Das ist auch gut wenn es sich rumspricht, dass ich der und der bin, weil wenn nur einer von 20 Nachbarn zweifelt, weil er mich vielleicht nicht zuordnen kann, spüre ich das ziemlich deutlich und mach mir natürlich auch meine Gedanken. Man könnte ja auch den Eindruck bekommen wir sind alle reich und könnten uns einen endlosen Urlaub leisten. Doch jetzt ist klar, dass ich hart dafür arbeite und, dass ich hier niemanden etwas wegnehmen werde.
Mehr brauchts eigentlich nicht, oder?