Entfaltung

Nach über drei Wochen werden meine Finger langsam wieder geschmeidig! Links ist es schon sehr gut und rechts ist es nicht ganz so wichtig, weil da sollte man eh nicht aus dem Zeigefinger spielen…
Darum nahm ich mir heute früh endlich mal die Zeit einen neuen Sitarständer zu bauen, damit die Sitar für spontane Sessions wieder direkt neben meinem Schneiderplatz stehen kann. Mir scheint ich baue jedes Frühjahr einen neuen Ständer um und fragt nicht, wo die alle gehortet sind! 😃

Aber jetzt kommt das Beste:

Mit dem Kemper hab ich wieder ein Universum an Sounds und Möglichkeiten aktiviert! Seit Jahren bin ich am zweifeln, ob ich dieses teure Teil nicht doch wieder verkaufen soll, weil er immer noch hoch im Kurs stehen würde und selten wirklich gebraucht wurde. Man verliert sich schnell in tausenden von Sounds und Möglichkeiten! Doch vielleicht erinnert ihr euch an meine letzte Modifikation mit dem Blech an der Sitar!? Diese kommt jetzt zur totalen Entfaltung und ich kann die Wirkung erst in dieser Kombination so richtig einschätzen! Absoluter Volltreffer! Das ist mein Instrument, das bin ich!
Wie gesagt, auf Knopfdruck lassen sich überzeugende „Profile“ von über 1000 Amps, Boxen und Mikrofonen abrufen. Vom mystischen Horror Bass, über cremige Vintage Sounds, bis zu kreischenden Metal-Feelings. Das Beste ist, man kann es bei Zimmerlautstärke ganz überzeugend kreischen lassen und mit über sechs Plätzen für und mit feinsten virtuellen Effekten, unendlich weiter entwickeln. Ein gigantisches Universum!
Kemper pflegt seine Geräte mit vielen Updates und ganz sicher kann ich schon wieder unzählig neue Möglichkeiten runter laden! Eine Community tauscht weitere tausende von weiteren Profiles im Netz.
Das funktioniert folgendermaßen. Ich erzähls, weil ich es immer noch total faszinierend finde: Ein Liebhaber kann z.b. seine persönliche Gitarren Kombo anschließen. Sagen wir seinen Lieblingsverstärker aus den Sechzigern, mit seiner Lieblingsbox aus den Siebigern und seinem Lieblingsmikrofon, dass er immer auf der Bühne spielt. Es wird mit Kabeln wie ein Ring mit dem „Profiler“ verbunden. Dieser schickt nun Testsignale durch, die teils an landende Ufos erinnern. Dabei saugt der Profiler dem Lieblingsequipement regelrecht die Seele aus dem Gehäuse und kann diese nachher perfekt kopieren!
So entsteht ein sogenanntes Profile und davon gibt es wie gesagt tausende! Manche Weltstars, die früher mit drei Tonnen Equipement durch die Welt zogen, schleppen darum seit ein paar Jahren nur noch dieses eine Gerät mit sich rum, weil es echt überzeugt!
Für mich als Elektrositarist, mit meinen eigen designten Sitars, ist das natürlich extrem spannend!
Hab eben nur mal 5-6 Profiles getestet und, bin total begeistert! Einerseits von den Lautstärkeverhältnissen, die ich neulich mit meinem 40 € Blech erreicht hab, und andererseits bin ich zutiefst gerührt von dieser Entfaltung, den Stimmungen und dieser akustischen „Vorschau“ in die Zukunft!