Nahtversenker

Endlich ist das neue Profi-Werkzeug, der Nahtversenker da! Alles ist einstellbar und doch war ich erst mal unzufrieden! Mit dem mittleren Stift kann man einen Falz ins Leder ziehen und das Linke ist der einstellbare Anschlag. Allerdings stand das mittlere Werkzeug so weit raus, dass man auf derselben Höhe keinen rechten Anschlag hatte, sondern nur so eine schwammig geschliffene Spitze! Sas soll wohl nur ein optischer Abstandhalter sein, aber warum?

Also schliff ich den Schaft von dem mittleren Stift hinten ab, damit man ihn tiefer im Griff versenken kann. Vorher.

Nachher. Perfekt! Jetzt kann man den Anschlag schön an der Aussenkante der Sohle entlang führen. Den selben Bedarf sah ich auch beim folgenden Werkzeugeinsatz.

Vorher.
Nachher.

Das ist mir echt ein Rätsel, warum die das nicht gleich so gemacht haben! Man müsste das Werkzeug ja extrem schräg halten und hätte dann immer noch eher eine kugelförmige Spitze, statt einem Anschlag, mit dem man es im 90° Winkel gleichmäßig führen kann.
Zum Glück wählte ich die teure, zerlegbare Version, weil es gäbe zum halben Preis, von 16€ auch eine einfachere Version, bei der man nichtmal die Anschlagbreite einstellen könnte. Das geht ja schon gar nicht!

Bisher musste ich mir mit zweiteiligen Schnitten helfen, die ich an 8 Löchern ausrichten konnte, mit denen ich eh die Position der Riemen markiere. Damit zeichnete ich oben die Nahtlinie auf die Sohlen und unten schnitt ich sie erst mit einem dünnen Messer an und dann mit einem Breiteren.
Wenn man diesen Einatz in die eine Richtung zieht, kann man damit oben einen feinen Falz für die Naht reinziehen. In die andere Richtung gezogen, schneidet es eine Kerbe in die Unterseite der Sohle.

Hier ist das erste Ergebnis. Oben seht ihr eine 15er Naht. Der Zwirn ist 50% dicker als der Dickste den ich bisher nutzte. Das bringt einige Probleme mit sich! Der Oberfaden braucht die richtige Nadel mit einer Zwischengröße die mir gerade noch fehlt, die aber schon unterwegs sein sollte.

Der Unterfaden ist nur halb so dick. Ein Kompromiss, was ebenfalls damit zu tun hat, dass mir noch die richtige Nadel fehlt und deshalb das Ganze zum verklemmen neigt. Es ist also noch nicht perfekt, hat aber für den ersten Versuch die Linie schön getroffen und die Naht trägt praktisch nicht mehr auf. Ideal um den Belag drauf zu kleben! Das wird aber noch ein mega Gefummel, bis Materialien, Fäden, Nadeln, Unterfäden, Fadenzugabe und Fadenspannung aufeinander abgestimmt sind!
Wie vor Kurzem angekündigt schleife ich jetzt die Sohlen vor der Näharbeit vor.