Luftfilter

Habt ihr das Bild meiner Waage im letzten Beitrag gesehen? Darauf seht ihr den Saharastaub, den der Calima mit sich bringt. Das geschieht etwa drei mal in zwei Monaten.
Natürlich freuen wir uns über die Wärme, die mit dem Staub zu uns kommt, aber wenn ich an meine elektronischen Geräte denke, tut das richtig weh! Ausserdem verträgt nicht jeder diese Luft und manchen brennt sie sogar in den Augen! Bis auf eine gelegentlich leicht trockene Nase bekomme ich allerdings nichts davon mit.
Jetzt hab ich mich entgültig entschieden so schnell wie möglich einen Luftfilter zu bauen und die gefilterte Luft direkt in den Wohnwagen zu blasen. Erinnert ihr euch an meine Mosquitofalle? Umständehalber kam diese bisher kaum zum Einsatz, was mir wegen der hohen Investition ebenfalls etwas schmerzt. Aber das kommt schon noch, wenn meine neue Finca nach Aussen abgeschlossen ist. Das ist ein Link zu der Mückenfalle in dem ihr auch das modifizierte Lüfter-Gehäuse sehen könnt.
Zu meinem Flüsterlüfter und schallgedämpften Gehäuse kamen später noch zwei professionelle Schalldämpfer, die in den Luftschlauch gesteckt werden. So hört man auch beim Schlafen nichts! Sonst regelt man das Ding runter, weil er ja nicht gerade alle zwei Minuten das gesamte Luftvolumen wechseln muss.
Heute war meine Isabel von meiner Spontanität überhaupt nicht überrascht und hüpfte gleich begeistert ins Auto. So konnten wir gleich ihre Schuhe zum Lidl zurück bringen, die man dort ja schlecht anprobieren kann. Das hat die Aktion mit meinem Einkauf nochmal ergänzt.
Beim Baumarkt schnappte ich zuerst eine Flies/Aktivkohle- Matte und lies mir auf die Maße das Holz für ein Luftfiltergehäuse zuschneiden. 20 € und einen Berg von Restholz gabs gleich noch gratis dazu. An der Kasse traf ich noch einen guten Freund aus dem Tal, der endlich Isabel kennen lernte, von der er ja hier schon einiges gelesen hat.  🙂
Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher nach Garachico, um bei Abuelo ein Eis am Meer zu schlotzen. Noch tanken, eine Reservierung im Restaurant abchecken und die Mission hatte sich voll gelohnt.

Zum Filter: Der Kasten wird etwa 60 x 50 cm groß und 25cm tief. Eine offene Seite wird mit Rahmen und Gitter ausgestattet. Darauf kommt die Filtermatte und ein zweites Haltegitter. Dann noch der Saugschlauch, der in die Stirnseite geleitet wird. Geplant ist, den Kasten hochkant, oder mit der Öffnung nach unten aufzustellen. Würde ich ihn schwarz anmalen, könnte ich ihn über den Winter auf das Dach vom Wohnwagen stellen, damit er sich mit der Morgensonne erwärmt und die Warmluft reinbläst. Im Sommer kann man ihn zwischen die kühlen Bäume hinter dem Wohnwagen stellen.
Im Boden vom Wohnwagen säge ich ein Loch mit 10cm, das unter einer Sitzbank rauskommen wird. Zum testen klemme ich eine Flachdüse unter die Sitzbank und wenn sich das Ganze bewährt, schneide ich bei der Bank, im Wadenbereich, einen schmalen Lüftungsschlitz, der mir vor allem über Nacht gefilterte Luft zubläst. Aber auch am Tag! Danach kann ich dann den Wohnwagen von oben bis unten einmal richtig feucht durchwischen und bei Calima sowie bei meinen Bauarbeiten alle Luken dicht halten.
Bin jetzt schon gespannt wie der Filter nach ein paar Tagen bzw. Wochen aussehen wird!
Mal sehen ob ich es morgen komplett hin bekomme. Nach meinen 50 Schubkarren gestern, wird diese Arbeit morgen ein schöner Ausgleich.

Dann hatte ich heute noch Besuch von einer netten Nacbarin, die mit ihren zwei Jungs vorbei geschaut hatte. Der kleine, etwa 7, hat mich derart ausgefragt bzw. vollgelabert und ich hab so gut wie kein Wort verstanden.  🙂
Den vierzehnjährigen Bruder verstand ich am besten, weil er ein Gespür für die Situation hatte und sehr deutlich gesprochen hat.
Aber auch bei den schwersten Kandidaten merke ich, dass es alle fünf Minuten etwas besser, oder zumindest weniger schlimm wird. Achja, dann lernte ich noch einen sehr netten Plantagenarbeiter kennen. Der erste Mensch den ich am Hinterausgang der Plaatge gegenüber gesehen hab. Ich stellte mich vor und sagte, dass ich ein Künstler bin, worauf er erwiederte: „Ja klar, ich kenne schon das Bild deiner Musikmaschine. Manuel hat es mir gezeigt.“ Natürlich im breitestren Kanarisch, aber den verstand ich ganz gut!  🙂