Wechselbad der Gefühle…

Heute Früh freute ich mich über zwei Lkws die vollgeladen mit Erde den Berg runter rollten. Auch über die Qualität der Erde konnte ich mich sehr freuen! Bisher sah ich nur zwei Qualitäten: Die „gelbe“ die bereits auf dem Grundstück verbreitet ist. Naja, im vorletzten Beitrag sieht man ja bereits wieviel Steine da drin sind. Aus einer Schubkarre kann man vielleicht zwei Kehrschaufeln Erde gewinnen, die nur mit kleine Steinen gemischt ist. Dann gab es noch die dunkle Erde vom Berg, die schöner aussieht, wahrscheinlich auch nährstoffreicher ist, doch sie bleibt an den Schuhen kleben wenn sie nass wird und hatte angeblich noch mehr Steine. Diese war ja eh ausverkauft. Trotzdem, für mich war es ein wenig wie die Wahl zwischen Pest und Cholera, als ich wochenlang darüber grübelte, wie ich diese Qualitäten verbessern könnte.  Doch das was mir heute geliefert wurde, war mit die schönste Erde die ich je gesehen hab! Und das meine ich nun nicht scherzhaft verliebt, wie bei meinem Wald oder meinen Orangen! Seht ihr wie viele Steine die Erde auf dem folgenden Bild hat?

Sind gar keine Steine, sondern ein lehmhaltiger Boden, für mich die eigentliche Substanz von Erde, die ich hier am meisten vermisst hab!

Die Erde ist ganz locker, kann aber eine geschlossene Oberfläche bilden auf der man auch bei Regen schön laufen kann. Sie lässt Wasser gut durch und speichert trotzdem eine unmenge Feuchtigkeit. Und sie riecht richtig gut!
Der erste Fahrer zeigte mir noch ein Bild auf seinem Handy, wo sie eben abgetragen wurde. Es war ein gepflegtes Kartoffelfeld, aus dem wahrscheinlich über die Jahre sämtliche Steine raus sortiert wurden.
Nach über 20 Schubkarren fand ich nur einen größeren Stein, den ich, wie viele Steine mit ihrer eigenen Geschichte verbunden, in der Mauer verbauen werde. Ansonsten vielleicht ein- zwei Steine pro Schubkarre, ein Traum! Sogar die Nachbarn kamen um ihre Bewunderung zu der neuen Erde auszudrücken. Rossie, meine nächste Nachbarin schwärmte, als wäre es etwas zu essen. 😀
Jedoch: Der zweite LKW steckte immer noch in der Kurve fest und da rührte sich eine Stunde lang nicht viel.

Das war auch schon der erste Dämpfer der meiner Freude folgte.

Doch irgendwann gings wieder weiter und ich freute mich wieder. Natürlich tat mir das für den Fahrer sehr leid, der nur meinte ich solle mir keine Sorgen machen. Allerdings kam er beim Zurückfahren an der selben Stelle auch nicht mehr ums Eck. Dann fiel mir eine fremde Senora auf, die mit dem Schirm in meine Richtung schlenderte. Ich begegnete ihr freundlich – neugierig, als sie sofort begann mich vollzulabern. 🙂 Auch nachdem ich ihr gepflegt gesagt hatte, dass ich erst seit einem Jahr spanisch lerne, wurden es nicht weniger Worte. 😀 Ok, sie hatte ein Problem und es schien ihr, mir sei das gleichgültig, weshalb sie erwägte die Polizei zu rufen. Dann verstand ich, dass Ihre Mauer kaputt gefahren wurde. Erst nachdem ich ihr meine Überraschung zum Ausdruck brachte und sagte, dass mir der Fahrer davon kein Wort gesagt hat, hatte sie sich sichtlich beruhigt. Dann schlenderten wir gemeinsam plaudernd wieder zurück wo sie herkam. Der Lkw Fahrer schrieb ihr alles nötige auf und überreichte ihr einen Zettel mit seiner Unterschrift. Als wir gemeinsam das Loch in der Wand anschauten, zog ich die besten Sprüche raus, die ich beim Fernsehen gelernt hatte. 😀 Dabei schaute ich sie reumütig mit hochgezogenen Augenbrauen an und erklärte ihr, was mir halt gerade so einfiel. Bis sie mich am Arm gehalten und beruhigt hatte, dass ich mir ja keine Sorgen machen soll. 😀 Ich fand sie auch schon die ganze Zeit sympathisch, was sie mir vielleicht auch angemerkt hat!?


Auf dem Bild sieht man ja wie steil es dort hoch und um die Ecke geht. Dort kehrte ich gerade die Krümel weg, die den Weg zur Rutschbahn verwandelten. Zum Glück ist dadurch nicht noch mehr passiert!
Als der gröbste Schrecken überstanden war, wendete ich mich wieder der Erde zu und schob die ersten Schubkarren durch den Garten. Damit könnte ich noch Tage zubringen, denn bei der Qualität decke ich mich natürlich gleich komplett ein. Endlich konnte ich mein erstes Gärtchen richten!

Schön, gell? Wie australische Erde. 🙂 Das kleine Gärtchen werde ich jetzt mal zum testen nicht abdecken. Zu dem Thema schreibe ich die Tage mehr…

Das Beste war: Dann kam der Baggerfahrer Selike um mir ein Angebot zum Gartentor zu machen. Er war sichtlich beeindruckt was ich seit dem letzten mal aufgestellt hab. Beim letzten mal lobte er mich einen starken Arbeiter, (fuerte trabajor) 🙂 weshalb er mir ein Angebot machte bei dem ich gemeinsam mit ihm an dem Tor arbeiten kann. Für das Fundament kommt er am Samstag eh mit dem Bagger und dann verteilt er mir kurz die Erde wo ich sie haben will. Das spart mir viele Tage Arbeit und bringt mich einen ganzen Sprung nach Vorne! 🙂
Am Monatg wird das Tor vielleicht sogar schon fertig gestellt, mal sehen..
Zaunpfähle für meine erste Mauer sind auch bereits eingeplant.

 

 

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